»Es entstand eine Graphic Novel in einer eigenen, einzigartigen Sprache. Sein Pfeifen verrät schließlich den Kindermörder. Ein Blinder erkennt die Melodie. Jagte die ganze Stadt bislang ein Phantom, so hat der Mörder jetzt ein Gesicht, und die Meute will seinen Kopf. Für Regisseur Lang war der Film ein Kommentar zur schleichenden Nazifizierung und der Verrohung der deutschen Gesellschaft. Mit seiner Interpretation von M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER, erschienen bei Cross Cult, lässt Jon J. Muth Grenzen verschwimmen. Comic, Gemälde, Fotografie, Film: Scheinbar selbständige Disziplinen verschmelzen zu einer Einheit.«
(3Sat.de)
»Der trotz reichhaltigem Oeuvre hierzulande bislang kaum ins allgemeine Bewusstsein gedrungene Amerikaner Jon J Muth hat sich an dieses ambitiöse Projekt gewagt. Er präsentiert unter gleichem Titel eine eindrückliche Neufassung des Stoffs, die – entstanden Anfang der 90er-Jahre – nun endlich auch auf Deutsch in einer Gesamtfassung vorliegt. Ausgehend von bearbeiteten Fotos von durch Freunden und Familienangehörigen nachgestellten Szenen aus dem Film ist Muth ein originäres Werk gelungen, in dem sich Langs Vorlage wie in einem Prisma spiegelt und das auch ein neues Licht auf die im Prinzip unbegrenzten Möglichkeiten des Mediums Comic wirft. Die mit etwaigen Farbtupfern für Schlüsselgegenstände versehenen Bilder in Schwarzweiss- und Sepiatönen verblüffen und irritieren zugleich mit ihrem in unterschiedlichen Graden verfremdeten Fotorealismus.«
(Beitrag von Bastian Biet bei Plan B auf dem Sender 1live, 12.7.2009)
»Langs Film basiert auf einer realen Vorlage. Das heißt, jede der 24 Fotografien pro Sekunde wurde tatsächlich aufgenommen und spiegelt in gewissen Zügen zumindest die gespielte Realität. Muth hat den Film zunächst reinszeniert und fotografisch festgehalten. Die dabei entstandenen Einzelbilder verwendet er aber nicht direkt, sondern lediglich als Vorlagen. Seine Wasserfarben-Kopien der Fotografien verfälschen die Fotografien in Nuancen, erzielen damit aber immer wieder eine überraschende, erzählerisch-dramaturgische Wirkung. Und er löst die Verbindung zwischen Realität und Fiktion vollends auf, denn für den Leser ist es nahezu unmöglich, zwischen kopierten Originalen, verfälschten Vorlagen und neuen Momentaufnahmen zu unterscheiden. Die wenigen Farbakzente, die er dabei verwendet, ersetzen in der Übertragung auf das Comic Langs vorsichtig gesetzte Sound-Effekte. Dies alles gibt Muths eindrucksvollem Werk das Besondere, um Langs Vorlage noch einmal in der werkimmanenten Dramaturgie zu übertrumpfen.«
(Thomas Hummitzsch, rezensionen.ch)
»Das "Buch zum Film" schneidet im Vergleich meist schlecht ab. Beim Comic M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER nach dem legendären Klassiker von Fritz Lang ist das anders.«
(ruhrnachrichten.de)
»In der Tat bleibt die Frage nach Schuld, Sühne, freiem Willen, innerem Zwang auch ohne den Kontext der späten Weimarer Zeit hochaktuell und die nach der Todesstrafe in Muths Heimat ohnehin. Aber auch wer sich als Leser über derartiges keine Gedanken machen, sondern nur gut und spannend unterhalten werden will, wird mit dieser Graphic Novel gut bedient – selbst wenn er den Film vorher nicht gesehen hat.«
(Andreas Conrad, tagesspiegel.de)