P. Craig Russells DER RING DES NIBELUNGEN erzählt eine Geschichte von Gold – und Ränkeschmieden, voller Wendungen und Magie, in der Riesen gegen Götter intrigieren, deren Spielball die Lieben und Leiden der Menschen und Zwerge sind.
Richard Wagners DER RING DES NIBELUNGEN wird gerade hoch gelobt von der Presse, P. Craig Russell hat hier einige Fragen dazu beantwortet. Hier kannst du den Comic bestellen.
Positive Pressestimmen sind unter anderem die Folgenden, daher möchten wir euch den Titel auch sehr als Herz legen!
»Dieser Comic ist einer Inszenierung absolut ebenbürtig.« Heike Jacobs, Deutschlandfunk, 07.02.23
»Ohne Zweifel ein beeindruckendes Werk.« Jürgen Moises, Süddeutsche Zeitung, 17.01.23
»Die Liebhaber von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ sollten sich diese Adaption auf keinen Fall entgehen lassen. Sie ergänzt jede Referenzaufnahme der Tetralogie und gehört neben die Partituren in jedes Buchregal der Wagnerbegeisterten.« Bernd Künzig, SWR, 14.02.2023
DREI FRAGEN AN P. CRAIG RUSSELL
Was ist das Geheimnis einer gelungenen Adaption?
In jeder Adaption aus einer Form in eine andere, ob man nun einen Roman als Film oder als graphische Erzählung oder als Oper adaptiert, ist man bestrebt, das Original zu ehren und ihm treu zu sein – zumindest geht es mir so. Dennoch muss die Adaption in der für sie gewählten Form funktionieren. Der graphischen Erzählung, ob auf Papier oder digital, fehlt es nun an Musik, aber das Drama bleibt. Und die Herausforderung liegt darin, jene Momente zu finden, die, wenn auch nicht visuell dargestellt, doch über sehr große emotionale Kraft verfügen. Wie findet man nun eine visuelle Struktur, die dazu im Verhältnis steht? Wie schafft man es, diese Momente einzufangen und zu transportieren? Wenn man z.B. Hamlets Monolog darstellen will, kann man nicht einfach eine Person hinstellen und eine große Sprechblase mit dem Text des Monologs darüber setzen. Man muss Zeile für Zeile vorgehen. Oder bei Pagliaccis großer Arie: Lach, Clown, lach. Man kann ihn nicht einfach so hinstellen und die Tränen seine Wangen runterlaufen lassen. Es braucht Requisiten, Dinge um ihn herum, die seine Worte und seine Gefühle vermitteln. Also bedient man sich visueller Metaphern. Das kann alles Mögliche sein – alles, außer die Figuren einfach nur sprechen zu lassen.
Was war die größte Herausforderung beim Übertragen von Wagners Oper ins Comicmedium?
Die größte Herausforderung war das gesamte Ende der Götterdämmerung, in der eine ganze Welt zu Ende geht. Dafür bin ich jedem Leitmotiv gefolgt, das im Orchester vorkommt, das ist natürlich genau das, was jeder, der die Oper inszeniert, auch tut. Es wird nur eine Abfolge von Ereignissen beschrieben. Also gibt es auch bei mir über ein Dutzend Seiten „Stille“. Ich glaube, die einzige Dialogzeile darin ist „Zurück vom Ring!“, und der Rest besteht ausschließlich aus Bildern.
Wie sind Sie dabei vorgegangen, das Design der ikonischen, über Jahrhunderte immer wieder inszenierten Figur für Ihren Comic zu entwerfen?
Die Charaktere können wir aussehen lassen, wie wir wollen. Besonders Siegfried kann also aussehen wie ein 16-jähriger Junge und in einem Bärenfell rumlaufen. Als 40-jähriger kannst du, abhängig von deinem Körperbau und dergleichen, zwar heldenhaft aussehen, aber du wirst nicht unbedingt die physisch ideale Inkarnation dieser Charaktere treffen – dieses Privileg hast du [als Zeichner]. Und Pferde können eigentlich nicht fliegen, und die Rheintöchter können tatsächlich aussehen wie Meerjungfrauen. Alles, was du dich auf die Seite zu bringen bemühst, kannst du einfach ganz natürlich durchs Zeichnen oder eine Animation erschaffen. Das ist ein Stück Freiheit und gibt dir einen viel größeren Spielraum, als du ihn auf der Bühne hättest.
Das Kurzinterview wurde von Nick-Martin Sternitzke geführt. Wir danken für die freundliche Zurverfügungstellung.