»Die Charaktere, Carver, Genocide oder Misery, selbst sind - einmal mehr - gebrochene Persönlichkeiten, desillusioniert, ziel- und zügellos, gewalttätig oder korrupt, keine typischen Sympathieträger und Identifikationsfiguren, selbst wenn ihre erwählten Opfer keine Unschuldslämmer sind. Ihr seelischer Zustand, ihr tristes, auf billiges Vergnügen - Sex und Alkohol - reduziertes Dasein findet seine Spiegelung in ihren besonderen, besonders destruktiven Superkräften, wobei sich die Frage stellt, ob das Wesen dieser Kräfte Ursache oder Folge des antisozialen Lebenswandels ist.«
(Frank Drehmel, reliwa.de)
»Ed Brubaker und Sean Phillips schildern in DIE SCHLINGE ZIEHT SICH ZU nicht nur die Jagd auf den Verräter in den eigenen Reihen, sondern auch die zunehmend aussichtslos erscheinenden Bemühungen von Carver, der aussteigen will. Denn jeder Schritt, der ihn näher an seinen Ausstieg aus dem Gangstersyndikat und zurück zu seinem alten Leben (was auch immer das war) bringt, bringt ihn auch immer mehr in Gefahr. Diese Geschichte einer Menschenjagd würde allein schon, wenn sie nach den gängigen Regeln der Dramaturgie erzählt wird, für eine spannende Lektüre sorgen. Aber Brubaker und Phillips rücken, ohne die actionreiche Handlung zu vernachlässigen, den Gewissenskonflikt von Carver immer mehr in den Mittelpunkt.«
(Axel Bussmer, kriminalakte.de)
»War die Einteilung in Gut und Böse bereits im ersten Band von SLEEPER schwer durchzuführen, so ist es hier noch diffiziler. Die Spirale aus Gewalt, Machtanspruch und Korruption zieht weiter ihre Kreise. Brubaker ist geschickt darin, die Skrupellosigkeit von Menschen, die in einer Phase der Gesetzlosigkeit jede Chance zum persönlichen Profit ergreifen, zu beschreiben. Wie schon im ersten Band sorgt Zeichner Sean Phillips für lebhafte Panels. Schmutzig, grobflächig und dick umrandet präsentieren sich seine Zeichnungen - und passen dennoch hervorragend zu dem geschilderten Crime-Szenario.«
(Daniel Gilic, junq.at)
»Die Story entwickelt sich prächtig und lässt zu keiner Zeit Langeweile aufkommen, im Gegenteil: Der schon im ersten Band gelungene Erzählstil mit Direkteinstiegen in die Handlung und nachfolgenden Rückblicken wird konsequent weitergeführt, die Spannung stets aufrecht erhalten. Der Autor verzichtet auf spektakuläre Wendungen mit großem Getöse, sondern versetzt seinem gefallenen Helden gezielte Nadelstiche und den Leser in Verzückung ob der Art und Weise, wie sich das Fundament um Holden Carvers Vergangenheit schrittweise vor seinen Augen zusammensetzt. Zeichner Sean Philips ausdrucksstarke Charaktere und die tollen Licht-Schatten-Effekte harmonieren kongenial mit Brubaker Skript, das einen Cliffhanger nach dem anderen produziert. Was wir hier in Händen halten, ist nicht mehr bloß ein reiner Crime Noir-Comic, sondern im Grunde ein Drehbuch inklusive Storyboard.«
(Andreas Grabenschweiger, Slam)
»Ed Brubaker setzt seinen Wildstorm-Thriller so rasant fort, wie er Band 1 beendete. Seit langem fand ich keine vergleichbare Reihe so spannend wie SLEEPER. Das liegt zum einen an Brubakers Plot, der reich an Wendungen und Cliffhangern ist, aber auch an Sean Phillips, dessen düsterer Zeichenstil der Atmosphäre vollends gerecht wird. Rückblenden von Tao und Carvers Kollegen Genocide erweitern ein überraschendes Gesamtbild und vertiefen die Beziehung, die der Leser empfindet. Sleeper bleibt eine fast perfekte Comicserie, auf deren weitere zwei Fortsetzungen man sich freuen kann.«
(Benjamin Vogt, comicgate.de)